Richtige Hundehaltung in den Bergen – Tipps für ein sicheres und glückliches Miteinander
Wer mit seinem Hund in den Bergen unterwegs ist, erlebt Natur und Freiheit in ihrer schönsten Form. Frische Bergluft, weite Ausblicke und abwechslungsreiche Wege bieten nicht nur uns Menschen, sondern auch unseren Vierbeinern jede Menge Freude. Doch damit das Abenteuer für alle sicher und angenehm bleibt, gibt es ein paar wichtige Punkte, die Hundebesitzer beachten sollten.
1. Die richtige Vorbereitung – das A und O
Bevor es in die Berge geht, lohnt sich eine gute Planung. Dazu gehört nicht nur die Auswahl der passenden Route, sondern auch die Vorbereitung deines Hundes.
- Kondition prüfen: Auch wenn dein Hund voller Energie steckt, sind lange Bergtouren deutlich anstrengender als Spaziergänge im Flachland. Baue die Kondition langsam auf.
- Ausrüstung testen: Hundegeschirr, Leine und ggf. Maulkorb (zB. in Seilbahnen und in manchen Ländern und Regionen auch vorgeschrieben) sollten passen und bequem sitzen.
- Trainingsstand bedenken: Rückruf, Leinenführigkeit und Gelassenheit bei Begegnungen mit anderen Hunden oder Weidetieren sind im alpinen Gelände besonders wichtig.
2. Die passende Route wählen
Nicht jeder Bergweg ist für Hunde geeignet. Achte bei der Routenplanung auf:
- Untergrund: Felsige Pfade, scharfkantige Steine oder grober Schotter können die Pfoten verletzen. Wähle, besonders am Anfang, eher weichere Wege.
- Schwierigkeitsgrad: Steile Passagen oder Kletterstellen sind nicht für jeden Hund machbar – und schon gar nicht sicher.
- Wasserstellen: Gerade an warmen Tagen ist es wichtig, dass dein Hund regelmäßig trinken kann. Plane Routen mit Bächen oder Quellen ein.
Tipp: In der App Bergfex oder auf lokalen Tourismus-Webseiten findest du oft Hinweise, ob eine Tour hundefreundlich ist.
3. Sicherheit am Berg – für Hund und Mensch
- Leinenpflicht beachten: In vielen Gebieten – besonders dort, wo Weidevieh unterwegs ist – gilt Leinenpflicht. Das schützt nicht nur Wild- und Nutztiere, sondern auch deinen Hund. Beachte, sollte ein Weiderind Ihr Kalb in Gefahr sehen kann dieses Tier sehr schnell werden, in diesem Fall unbedingt den Hund von der Leine lassen, dieser ist viel schneller und wendiger als das Rind und auf den Hund haben es die Tiere in der Regel abgesehen. Und in der Zeit können auch Sie sich in Sicherheit bringen. Niemals mit dem Hund an der Leine vor einer nahenden Gefahr wie diese flüchten. Warum => nächster Punkt.
- Kontakt zu Weidetieren vermeiden: Kühe und Muttertiere können Hunde als Gefahr sehen und aggressiv reagieren. Halte großzügigen Abstand und umgehe Weideflächen, wenn möglich.
- Gefahrenstellen einschätzen: Steile Abhänge, rutschige Passagen oder lockere Steine bergen Sturzgefahr. Hier ist ein gut sitzendes Sicherheitsgeschirr Gold wert.
4. Die richtige Ausrüstung für den Hund
- Gut sitzendes Brustgeschirr – gibt dir mehr Kontrolle und schützt den Hals.
- Stabile Leine, am besten mit Ruckdämpfer.
- Faltbarer Wassernapf und ausreichend Trinkwasser.
- Pfotenbalsam zur Vorbeugung von Rissen und Verletzungen.
- Kleines Erste-Hilfe-Set für Hunde – mit Verbandsmaterial, Zeckenzange und Desinfektionsmittel.
- Eventuell Hundeschuhe, wenn der Weg besonders steinig oder scharfkantig ist.
5. Rücksicht auf Natur und andere Wanderer
- Kot entsorgen – auch in den Bergen sollten Hinterlassenschaften eingesammelt oder zumindest von stark frequentierten Wegen entfernt werden.
- Wildtiere nicht stören – besonders im Frühling (Jungtiere) und im Winter (schwierige Nahrungsbedingungen) kann jede Störung problematisch sein.
- Freundlich bleiben – nicht jeder möchte von einem Hund begrüßt werden, daher rechtzeitig anleinen.
6. Pausen und Erholung einplanen
- Regelmäßig rasten – nutze schattige Plätze und sichere Flächen.
- Energie nachfüllen – kleine Snacks, Trockenfutter oder ein Stück Banane helfen, die Energiereserven wieder aufzufüllen.
- Auf Überlastung achten – starkes Hecheln, Hinken oder Lustlosigkeit sind Warnsignale.
7. Wetter im Blick behalten
- Hitze vermeiden – früh starten und kürzere Touren an heißen Tagen.
- Kälte berücksichtigen – kurzhaarige Hunde können in der Höhe schnell auskühlen.
- Gewittergefahr beachten – bei vorhergesagtem Gewitter Tour verschieben.
8. Nach der Tour – Pflege nicht vergessen
- Pfoten kontrollieren und ggf. behandeln.
- Zeckencheck durchführen.
- Ausreichend Ruhe und Erholung ermöglichen.
9. Fazit – Mit Vorbereitung und Rücksicht zum Bergglück
Bergwandern mit Hund ist ein wunderbares Erlebnis – für beide Seiten. Die richtige Vorbereitung, die passende Ausrüstung und ein wachsamer Blick für Gefahren machen den Unterschied zwischen einem stressigen und einem gelungenen Tag in den Bergen. Wer Rücksicht auf Natur, Wildtiere und andere Wanderer nimmt, sorgt dafür, dass Hunde auch in Zukunft willkommen sind.
So wird jede Bergtour zu einem besonderen Abenteuer – und dein Hund wird dich mit leuchtenden Augen und wedelndem Schwanz dafür belohnen.
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